Die Inflation

Nun fragt sich der ein oder andere sicherlich, warum ich ausgerechnet bei 2% die Grenze ziehe? Warum nicht 3% oder 0,5 % bei der aktuellen Zinslage?? Der ausschlaggebende Faktor, der diese Grenze zwischen „lohnenswertes Investment“ und „nicht lohnenswertes Investment“ zieht, ist die Inflation.

Die Inflation im Alltag

Die Definition lautet: Inflation ist die Geldentwertung durch Preisanstiege. Ich könnte an dieser Stelle die verschiedensten Lehrbücher zitieren, aber ein Alltagbeispiel finde ich viel schöner:

Sicherlich können sich viele von euch daran erinnern, dass die Kugel Eis in der Kindheit 0,50 € oder sogar 70 Pfennig gekostet hat. Im Jahr 1985 kostete die Kugel Eis gerade einmal 30 Pfennig! Heutzutage zahlen wir eher zwischen 1,00 € und 1,50 € pro Kugel.

Beispiel:

Wenn wir im Jahr 1985, 2.000 DM zur Verfügung haben, dann hätten wir uns (2.000/0,3 DM =) 6.666 Eiskugeln davon kaufen können. Stand heute, könnten wir uns mit diesen 2.000 DM bzw. 1.000 € gerade einmal (1.000/1,50 € =) 666 Eiskugeln kaufen. Sprich wir können uns mit der gleichen Menge an Geld weniger davon kaufen. Genau DAS, haben wir der Inflation zu verdanken.

Falls euch interessiert wie die Inflation berechnet wird dann werdet ihr unter folgendem Link beim Inflationsrechner fündig.

Was hat denn nun die Inflation mit mir als Ottonormal-Verbraucher zu tun?

Die durchschnittliche und auch angestrebte Inflation der EZB (= Europäische Zentralbank. Sie steuert die Geldmenge und auch die damit zusammenhängende Inflation) liegt bei 2 %. Warum 2 %?

Dabei müssten wir uns mit der volkswirtschaftlichen Lehre, speziell der Makroökonomie, vertiefen. Letztlich hat man nicht nur aus volkswirtschaftlichen Studien, sondern auch aus Erfahrungswerten festgestellt, dass 2 % Inflation für ein gesundes Wirtschaftswachstum sorgen. Diese Grenze ist von der EZB nicht nur gewünscht, sondern auch gefordert.

Fazit: Was heißt das für mich?

Wenn die Geldentwertung bei 2% pro Jahr liegt, sind Investments – egal in welcher Form – die unter 2 % Verzinsung pro Jahr liegen, aktive Geldvernichtung.

Tagesgeldkonto, Sparbuch, Girokonto, Lebensversicherungen (die nach 2012 abgeschlossen wurden), Bausparverträge, Staatsanleihen, o.ä. sind nicht dazu da, um Vermögen aufzubauen. Denn mit Zinsen, die aktuell bei 0,05 % bzw. teilweise sogar negative Zinsen haben, können wir nicht einmal die Kaufkraft unseres Geldes erhalten. Von Vermögensaufbau kann erst recht keine Rede sein.

Daher sollte jeder Person, egal ob im privaten oder geschäftlichen Bereich, sich überlegen wie hoch denn die Rendite ist, die ich erwirtschafte. Andernfalls sollte ich mir reichlich überlegen, ob ich nicht doch zu anderen Alternativen greife.